Während
es in der Heimat unwetterartig regnete, erwischte uns einer der
heißesten Tage auf der Strecke. Morgens frisch gestärkt nach
einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück
verließen wir Bautzen auf dem – wie stets
– gut beschilderten Weg abwärts zur Spree und dann
ging es stetig bergauf Richtung Milleniumsdenkmal.
"Nach dem gestrigen Regen ist es Morgens sehr klar und angenehm zu gehen. Aber bald verändert sich das Wetter. Hohe Luftfeuchtigkeit und Schwüle sind die Folge. Lange Allen, sehr lange Allen und einsame Straßen erwarten uns. Dazu viele Teerstraßen. Plötzlich fehlt unser Wegzeichen, die Jakobsmuchel. Wir haben uns verlaufen. Aber unsere Kreativabteilung der Gruppe findet sich bald wieder zurecht."
Das Milleniumsdenkmal wurde im Jahre 2000
errichtete und stellt die griechischen Brüder Cyrill und
Methodius dar, die vor der ersten Jahrtausendwende im
Großmährischen Reich missonierten und deren
Tätigkeit auch auf die Lausitz Auswirkungen hatte. Der Platz
erhebt sich über eine weitläufige Landschaft und
läd prächtig zum „Innehalten“
– innerlich, wie äußerlich- ein. Vorbei an
vielen kleinen Ortschaften, die sehr reizvoll die sorbische Kultur
präsentierten, erreichten wir gegen späteren
Nachmittag das Kloster St. Marienstern. Die letzten Feldkilometer auf
dieser Tagesetappe waren jedoch aufgrund der Hitze mehr als
anstrengend.
"Im Wald zwei Ameisenbeauftragte die uns Ihre Arbeit erklären : Jeweils 10 Ameisen pro Haufen werden getrocknet und an eine Landesanstalt geschickt. Von dort nach Brüssel gemeldet."
Das
Kloster erreichten wir dann auf einen kleinen Waldweg.
Zur Ankunftszeit läuteten die Glocken, was einen
unvergesslichen Eindruck hinterließ: die liebliche, ruhige
Waldstrecke mit dem auffällig rot –weiss leuchtenden
Klostergebäude im Blickfeld und dazu das Glockenspiel:
völlig ungestört ohne den üblichen Straßenlärm. Das mag wohl der prägenste
Eindruck gewesen sein: der gefühlte Frieden dieses Ortes.
"Endlich kommen wir zum Kloster. Es erwarten uns saubere Gästezimmer,die restlichen Pilger haben ein einfaches Matratzenlage. Alle treffen sich Abends in der Klosterschänke. Gerhard ruft von Kassel an. Zu Hause nur 16 Grad und hier 28 Grad eben jeder, was er verdient! Im Kloster läuten die Glocken alle 15 Minuten und zur Andacht volles Geläut. Am Abend große Aufregung! Eine Supergrille im Zimmer auf der Gardinenstange. Sie mußte sehr energisch aus dem Zimmer gebeten werden."