"Langsam kommt sogar Routine beim morgendlichen Packen des Rucksackes auf. Das Wetter ist vielversprechend, aber wahrscheinlich viel zu warm. Eine anstrengende Wanderung folgt: hauptsätzlich durch Naturschutzgebiete. Bei der Hitze werden die Wege irgendwie immer länger. Es flimmern sogar Luftspiegelungen über den Feldern. Wir durchwandern das kleinste Gebirge Deutschlands. Endlich erreichen wir Weißenberg. Mittagessen an dem Marktplatz für sage und schreibe 2,60 Euro! So etwas gibt es nur beim Pilgern.
Am Abend eine wunderschöne
Pilgerrunde mit selbst gebratener Bratwurst und sogar eine Flasche Bier am dazu,
Natur und Mensch sind hier noch im Einklang und dazu ca. 20 Störsche im kleinen Ort. Sie kreisen wie eine Fliegerstaffel über uns. Einfach wunderbar und das alles am Lagerfeuer!
Nette Gespräche - ein wunderschöner Tag trotz auf und ab bei der Tagestour. Schlafe in der Küche! Wallensteins Herrlager hatte noch System, aber kleine Küche und großer Rucksack?"
Die Strecke von Melaune führte zunächst über einen schönen Feldweg
dicht unter den Windrädern nach Tetta und dann nach Buchholz.
Gegen Mittag erreichten wir Weißenberg - allerdings zeitlich so
ungünstig, dass wir das älteste Denkmal des
Pfefferkuchenhandwerkes, das Museum „Altes
Pfefferkücherlei“ nicht mehr geöffnet
vorfanden. Parallel zu uns waren drei junge Leute, ein Vater mit seiner
Tochter und ein Ehepaar auf der „Strecke“,
die uns immer wieder an markanten Punkten begegneten.
Durch Zufall trafen wir alle – bis auf die Dreiergruppe – am
Abend in unserer Herberge zusammen. Dieser Abend wurde einer der
schönsten auf der ganzen Strecke. Gemeinsam an einem
großen Holztisch und unter einem Storchennest im Garten der
Herbergsfamilie sitzend; erfuhren wir mehr über die sorbische
Kultur, die Eishockey-Konkurrenz zwischen Kassel und Augsburg sowie
über die Strapazen des Höhenwanderweges auf Korsika.