"Heute ist eine lange Tour geplant und natürlich stellt sich die Sonne bestens darauf ein - ca. 28 bis 30 Grad erwarten uns. Mehrmals müßten unsere Wasserflaschen überprüft
und für Nachschub gesorgt werden. Der Camino hat uns wieder. Eigentlich habe ich das Gefühl schon sehr lange unterwegs zu sein. Wunderschöne Landschaften
und schmucke Dörfer sind an der Via Regia aufgereit.Der Weg vermittelt auch eine Bodenhaftung in der Natur. Bald erwartet uns Bautzen. Eine schöne Stadt, trotz ihrer DDR Belastung? Friedensbrücke und eine herrliche Altstadt. Trotz Gewitter und leichten Regen empfängt uns die neue Jugendherberge als Refugium für die Nacht. Gemütlicher Abschluß im Alten Bierhof. Die Zimmer werden verteilt und laut Aussage eines Mitpilgers droht (schmunzelnd) bei Schnarchen Pfefferspray"
Von unserer Unterkunft mussten wir zunächst einige Kilometer
zurück auf die ausgeschilderte Strecke nach Wurschen. Von hier
aus ging es am Schlosspark vorbei über Feldwege durch Drehsa
weiter nach Bautzen. Die vielen Kilometer durch eine landschaftlich
ruhige, weitläufige Strecke veränderten die
Empfindungen und Empfindlichkeiten schnell: an den Vororten von Bautzen
angekommen schmerzte die darauffolgende Wegführung entlang der
Einfallstraßen mehr der Seele als den
Füßen nach diesem langen Marsch.
Bautzen dagegen entschädigt uns vollends. Bei strahlend blauen Himmel genossen
wir zunächst die Annehmlichkeiten der Gastronomie auf dem
Marktplatz. Ein Nachtlager bot uns die örtliche Jugendherberge
im einmaligen Ambiente einer Bastei der alten Stadtbefestigung. Zuvor
jedoch gingen wir auf Stadtbesichtigung. Verblüft standen wir
vor dem Dom, der als Simultankirche zur Hälfte
römisch-katholisch und zur anderen Hälfte
evangelisch-lutherisch genutzt wird.